2012 koffer cup 03Gedacht und ersonnen wurde der Koffer-Cup, der in diesem Jahr zum 35. Mal ausgesegelt wurde, um Fahrtensegler auch mal außerhalb der Fahrtensegelzeit aus ihren Ständen zu locken und ihnen ein Anlass zu geben, sich zu treffen und auszutauschen. Daher gab es eine lockere Yardstickwettfahrt auf dem Tegeler See mit Ziel beim VSS am südlichen Ende des Niederneuendorfer Sees, also für Binnen-Verhältnisse schon eine Fahrtenregatta. Nach dem Regatta-Ende blieb man im VSS und schlief auf seinen Fahrtenschiffen. Hier benötigte man natürlich den namensstiftenden Koffer voll mit Wechsel-Klamotten und Zahnbürsten. Aus dieser Idee entwickelte sich im Laufe der Jahre ein fest im Regatta-Kalender verankertes Event, zu dem inzwischen auch Jollen und Regatta-Boote zugelassen sind. Die Ausrichtung des Koffer-Cups wechselt jedes Jahr zwischen TSC und SCS, Preisverteilung ist immer auf der Wiese des VSS.

Auch an diesem 1. Mai hielten viele Tegeler Segler nichts vom Steineschmeißen in Kreuzberg und meldeten zum Koffer-Cup. Mit letztlich 44 Booten in 4 Wertungsgruppen war die Starterliste sehr wohl gefüllt. Zum Steuermannseinstimmen traf man sich in gut gelaunter Runde am Montag abend im SCS. Die Sonne war noch warm, doch eine steife Brise aus Nord hatte die Vortags-Trainingsbedingungen schwierig werden lassen. Für den ersten Mai war weniger Wind angesagt und wunderbare Sonne. Besser geht's doch nicht.

Und so kam es denn dann auch: Pünktlich um 10 Uhr starteten Stefan Henschel und Carsten Edinger die erste von 4 Startgruppen zu zwei schön langen Dreiecksrunden auf dem Tegeler See. Die Kreuz lag lang von der Liebesinsel bis vor Hasselwerder gefolgt einem Schenkel in die Försterbucht. Das Feld der Boote mit Yardstick < 112 zog sich schnell auseinander. Der mitunter durchaus frische Wind ließ die ersten schon nach einer knappen Stunde durchs Ziel gehen. Gleiches galt auch für die Gruppe 2 mit den langsamen Yardstick-Booten. In der Gruppe 3 dominierte die H-Boot Flotte das Bild. 10 Boote kämpften um die Plätze und das war mitunter sehr spannend und eng. In der 4. Gruppe folgten die IF, die mit 7 Booten ebenfalls gut bestückt waren.

Nach diesen ersten Runden verholten sich die Teilnehmer auf die Havel. Der Wind ließ (uferbedingt) auf dem Weg dorthin nach, so dass das Schleppangebot durch die motorisierten Fahrtenschiffe gerne angenommen wurde. Für Stefan und Carsten als Wettfahrtleitung waren die Bedingungen auf dem als „Schlauch" bezeichneten Havel-Abschnitt zwischen Sandhauser Bucht und VSS schwierig. Durch den Wind aus Ost bis Südost kam nur eine sehr Kreuz Startkreuz zwischen den Ufern in Frage. Den Dreiecksschenkel legten sie dann sehr weit nach Norden, bis fast an den Niederneuendorfer See ran. Hierdurch ergaben sich zwei vermeintliche Halbwindsschenkel. So ganz war es dann aber nicht, denn der Wind ließ während der Wettfahrt nach und drehte auf dem durch baumbestandene Ufer ziemlich. Das Feld wurde massiv durcheinander gewürfelt und wer sich in einem Moment noch über den wohligen Abstand zum Restfeld gefreut hatte, warf im nächsten Moment den Parkgroschen und wartete –dann nicht mehr so wohlgemut-, dass eben dieses Restfeld ihn überrollte. Doch so kennen wir den Koffer-Cup und das Schlauchsegeln. Tja, und einem gefiel die Sache so gut, dass er mit seinem Bootskiel mal eben festmachte und sich die Sache hoch und trocken ansah.

2012 koffer cup 38Nach einer nervenaufreibenden Runde waren alle froh, den wundervollen Sonnenschein und die sommerlichen Temperaturen auf der Wiese des VSS zu genießen. Die Gastgeber ließen sich nicht bitten und fuhren Würstchen, Kuchen und Brötchen auf, die nach anstrengenden Manövern gerne verzehrt wurden. Natürlich half ein kühles Getränk, dass dann der Koffer-Cup zu dem wurde, wofür er bekannt ist: Ein geselliges Zusammensein von Fahrten- und Regattaseglern zu Saisonbeginn.

Die Ergebnisse gibt es hier in Kürze.

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