Nachdem wir uns in Eckernförde für die WM qualifiziert hatten, brachten wir unser Schiff auf Hochform und fuhren am 7.7. mit Eike und den anderen drei Berliner Mannschaften Kathrin Kadelbach/Alexandra Faßbender, Sonja Eckelmann/Julia Bleck und Nils Naudorf/Kilian Noack los.

Wir kamen am nächsten Morgen als erste in La Rochelle an. Da wir unsere Quartiere noch nicht beziehen konnten, bauten wir erst einmal unsere Boote auf (Es war 6 Uhr morgens). Danach frühstückten wir und erkundeten die Stadt. Zwar wollten einige von uns schon heute rausfahren, allerdings hatten wir kein Motorboot und bei bis zu 35m Strom war das nicht ganz ungefährlich. Am Sonntag fuhren wir dann zum ersten Mal raus, inzwischen waren auch fast alle da.

Im Hafen sah es nach guten drei Windstärken aus, draußen waren aber bestimmt 5.

Heute fuhren wir noch keine Rennen, sondern machten nur Trimmvergleiche, bei denen wir bis auf Lowegs, die noch mithalten konnten, alle abhängten.

Der Wind blieb die nächsten Tage gleich, so dass wir geniale Bedingungen hatten.

Wir machten fast jeden Tag zwei Einheiten und danach manchmal abends Theorie. Nebenbei lernten wir uns noch kennen und schlossen schnell neue Freundschaften. Unser Trainer Eckhardt Schulz machte seine Sache sehr gut und das Training hat daher viel gebracht. Wir lernten in dieser Woche das Revier kennen und optimierten noch unsere Geschwindigkeit. Auch die Vermessung verlief für uns ohne Probleme, lediglich die Superspar Fahrer mussten die Fockrolle im Mast umbohren lassen.

Für Samstag war das Practice Race angesetzt. Das war auch der Tag an dem der Wind abflaute, statt 4-6 hatten wir jetzt nur noch eine 2.

Nachdem wir das Practicerennen an achter Stelle liegend abgebrochen haben, um unsere Schwertlippen zu reparieren, gab es noch eine einigermaßen gute Eröffnung. Insgesamt waren 10 Rennen geplant. Dienstag war dabei Ruhetag und am Mittwoch sollte das Team-Race stattfinden.

Bei wenig Wind fuhren wir an den ersten beiden Tagen nicht so berauschend und waren mit einem Frühstart und drei Plätzen über 70 auf dem 86 Platz.

Am Dienstag besichtigte ich die Umgebung während der Rest sich ein bisschen ausruhte und schon die Taktiken fürs morgige Team-Race besprach.

Es sollte schon um 10 Uhr beginnen und trotzdem meldeten sich 11 Nationen an. Wir hatten viel Spaß an diesem Tag, denn es war nicht eine so ernste Veranstaltung wie die restliche WM, außerdem wurden wir sogar vierter.

Donnerstag war dann zwar schöner Wind, aufgrund der Strömung, die mit zwanzig Meter von hinten kam, und unsere Dummheit schafften wir es jedoch in den drei Wettfahrten zwei Frühstarts einzubauen, wovon einer ein fünfter Platz war! Dementsprechend gut gelaunt fuhren wir dann am nächsten Tag raus, jedoch verflog unsere schlechte Laune sofort wieder, als wir im Ziel als zweiter ankamen und der Wind weiter zunahm. Die Trainer gratulierten uns und wir fuhren noch einmal so eine gutes Rennen und wurden 5. Da jedoch der Wind zu stark wurde, schickte uns der Wettfahrtleiter, der seine Sache sehr gut gemacht hat, in den Hafen, wo wir unsere Schiffe verluden und dann um 19.00 Uhr zur Siegerehrung gingen. Gewonnen hat ein  Australier vor einem Italiener und einem Griechen. Nils Naudorf und Kilian Noack waren mit dem 46. Platz beste Deutsche; wir wurden 64.

Auch wenn wir nicht das Ergebnis erreicht hatten, was wir uns vorgenommen hatten, war es ein tolles Erlebnis und wir haben dort viele neue Freunde gewonnen.

Helge Schröder