Trainingslager der 470er in Izola / Slowenien vom 12.- 25. 04. 2003

Nachdem sich meine Vorschoterin Steffi Schaale letztes Jahr im Mai von mir getrennt hatte, hing ich mit der ganzen Segelei erst mal ziemlich in der Luft. Kieler Woche segelte ich mit Marc Helms, was super viel Spaß gemacht hat, tja aber dann...  ich verlor so langsam die Motivation. Im September sprach ich Martina Karge, eine Kommilitonin aus meinem Studiengang, an. Sie ist 25 Jahre alt, Mitglied im BTB und bisher Opti, Cadet und später 420er gesteuert. Das hieß, sie musste die Vorschoterei auch erst einmal lernen.

Aber eine andere Möglichkeit gab es nicht, also fragte ich sie. Und zu meinem Glück sagte sie zu! Unsere erste gemeinsame Regatta war die Deutsche im Oktober 2002, die allerdings recht miserabel verlief, da wir noch nicht besonders viel miteinander gesegelt waren. Uns war klar, dass wir sehr viel trainieren müssen, um wieder Anschluß an die anderen zu finden.

Nun ist April 2003 und wir haben unser erstes Trainingslager hinter uns und ich muss sagen es hat uns ein ganzes Stück voran gebracht, aber was mich am meisten motiviert, ist, dass es mir so viel Spass gemacht hat wie schon lange nicht mehr.

Am 12. April fuhren wir in der Nacht los. Das Auto hatten wir von unserem neuen Sponsor, einem Freund von Martina, zur Verfügung gestellt bekommen, einen schönen großen Ford – nettes Auto! Wir fuhren 14 Stunden nach Izola. Izola ist ein Ort  in Slovenien direkt am Wasser, ca. eine halbe Stunde von Triest entfernt. Der Ort an sich ist sehr klein, der Verein in dem wir lagen aber ziemlich groß und das Segelrevier wirklich schön. Dieses Jahr hatte sich fast der ganze Berliner Segler-Verband dort versammelt. Die Europe-Mädels waren dort, die Lasersegler, eine große Horde Optisegler sowie 6 Berliner 470er-Mannschaften und noch 4 Mannschaften aus Hessen und Baden-Württemberg. Wir wohnten alle zusammen in dem gleichen Hotel, mit einem traumhaften Blick auf die Bucht.

In den ersten vier Tagen hatten wir recht ordentlichen Wind, immer so 4-6 bft. Und dazu noch Sonnenschein! Es war anstrengend, machte aber Spaß, da man ausreichend gefordert wurde. Vom 17. – 20.04.03 nahmen alle Bootsklassen am „Izola Springcup“ teil, der von dem dortigen Verein ausgeführt wurde. Dort starteten 470er, Laser und Europes aus Slovenien, Kroatien, Italien, Österreich und Deutschland. Nachdem wir bisher immer bei viel Wind trainiert hatten, schlug die Wetterlage natürlich am ersten Regattatag um. Nix mehr mit Bora, jetzt wehte gerade mal eine 2. Aber es reichte gerade so für 3 Wettfahrten, die bei Martina und mir ganz gut liefen. So standen wir doch am abend glatt an 12. Stelle auf der Ergebnisliste, von immerhin 48 Teilnehmern! Das war eine Freude. Der nächste Segeltag sah sehr mau aus. Es war noch weniger Wind als zuvor. Nach einigen missglückten Startversuchen und einer abgebrochenen Wettfahrt, schafften wir es dann doch noch ein einziges Rennen zu segeln. Das verstzte uns dann erst mal auf Platz 19 insgesamt. Und so sollte es auch bleiben. Am Ostersonntag wollte der Wind dann wohl auch Feiertag haben, es blieb bis mittags windstill, so dass die Wettfahrtleitung die Regatta beendete. Mit dem neunzehnten Platz, und vierte Damenmannschaft waren wir beide sehr zufrieden.

Nun hatten wir noch genau eine Woche Training, in der sich die Wetterlage jedoch noch großartig veränderte. Aber was prädigte unser alter Trainer Jörg Pfeiffer immer: „Auch bei solchen Bedingungen wurden schon Weltmeisterschaften entschieden!“ - so kann man seine Sportler natürlich auch motivieren!!

Wir hatten jedoch noch eine sehr schöne Segelwoche, in der wir uns an einem Flautenvormittag auch mal das Nachbarörtchen „Piran“ anschauten, das sich wirklich sehen lassen kann. Am Freitagabend, den 25. April brachen wir dann leider gen Heimat auf.

Zusammenfassend kann ich nur sagen: tolles Trainingslager! Es hat viel Spaß gemacht, wir haben eine Menge gelernt und unsere Mannschaftsharmonie verbessert und sind so richtig motiviert für die kommende Saison. Es wird bestimmt noch einige Zeit brauchen bis wir mal wieder oben auf der Ergebnisliste stehen, aber wir werden unser Bestes geben, um dieses Ziel zu erreichen.

Mit sportlichen Grüßen, Eure Sonja